Am 18. November 2021 wäre die Schriftstellerin Lia Frank 100 Jahre alt geworden. Anlässlich dieses Datums erschien nun im ostbooks Verlag ein Sammelband mit teils noch unveröffentlichten Erzählungen der Autorin.
Lia Frank (1921-2012) war eine deutschsprachige jüdische Lyrikerin und Schriftstellerin in der Sowjetunion. Ihr bewegtes Leben zwischen Mitteleuropa und Zentralasien hatte sie sich nicht ausgesucht. Dreißig Jahre lebte sie in Duschanbe (Tadschikistan). Die studierte Juristin, die an der Staatlichen Universität in Duschanbe Fremdsprachen unterrichtete und in Moskau noch in Psychologie promoviert wurde, hatte sich in der Sowjetunion dank der Publikationsmöglichkeiten in der dortigen deutschsprachigen Presse sowie mit Einzelausgaben ihrer Gedichte in Alma-Ata (Kasachstan) und Moskau einen Namen gemacht. Neben ihren meist in japanischen Formen verfassten Gedichten schrieb sie pointierte Erzählungen, in denen sie mit Klugheit und Sensibilität individuellem Erleben im Alltag nachspürt und um eine klare Unterscheidung von Lüge und Wahrheit kreist. Ihre Prosatexte, teils verstreut in sowjetdeutschen Zeitungen, teils unveröffentlicht, werden hier erstmalig gesammelt vorgelegt.
Zur Herausgeberin
Annelore Engel-Braunschmidt, geb. 1941 in Königsberg i. Pr. Studium u. a. in Moskau und Leningrad. In Hamburg 1970 Promotion in Slavischer Philologie, Fachrichtung Literaturwissenschaft, über ein rezeptionsgeschichtliches Thema („Deutsche Dichter in Russland“). Wissenschaftliche Assistentin und Professorin auf Zeit in Hamburg. 1994-2006 Universitätsprofessorin in Kiel. Veröffentlichungen zur russischen Literaturgeschichte, seit 1980 vermehrt zum russlanddeutschen Schrifttum.
Lia Frank
„Das Himmlische Kreuz“, Erzählungen
ISBN 978-3947270149, Hardcover, 160 S., Preis: 16,- EUR