(Deutschlandfunk berichtete über diese Veranstaltung.)
2018 traten Eleonora Hummel und Artur Rosenstern mit einem programmatischen Aufruf zur Unterstützung der russlanddeutschen Literatur auf: „Das Schlüsselloch im Suppenteller: Was das Besondere an der russlanddeutschen Literatur ist und warum sie gefördert werden sollte“ (in: Und zur Nähe wird die Ferne. Almanach 2017/2018). Diesem Thema war die Lesung und die Podiumsdiskussion am 3. Dezember gewidmet.
Deutschlandfunk berichtete darüber am 4. Dezember 2018. Der Bericht wird eine begrenzte Zeit online zur Verfügung stehen. Unter diesem Link ist er abrufbar: Deutschlandfunk „Kultur heute“ vom 04.12.2018.
Einen ausführlichen Bericht über dieses Event können Sie darüber hinaus hier lesen…
Drei Autoren stellen unsere Anthologie „Und zur Nähe wird die Ferne“ am 8. Dezember in Hamburg vor. Es lasen die mehrfach preisgekrönte Autorin Eleonora Hummel aus Dresden (u.a. Chamisso-Preis 2006 und Schwäbischer Literaturpreis 2017), die aktive Bloggerin und Autorin Melitta L. Roth aus Hamburg und der Herforder Autor und Herausgeber Artur Rosenstern. Im Anschluss an die Lesung bestand die Möglichkeit, den AutorInnen Fragen zu stellen.
Wahljahr 2017: Es verging wohl kaum eine Woche, ohne dass in einer der überregionalen Zeitungen ein kritischer Artikel zum Thema „Russlanddeutsche“ erschienen wäre. Leider ließ sich dabei oft nicht nur eine ausgewogene, vorurteilsfreie Berichterstattung vermissen, sondern ebenfalls Artikel, die sich halbwegs ausführlich mit der kulturellen Bedeutung der Deutschen aus Russland im Allgemeinen befasst hätten, geschweige denn mit ihrer Literatur. Russlanddeutsche Literaten bleiben in ihrer Mehrheit unparteiisch, was nicht zwangsläufig bedeutet, dass sie in ihren Arbeiten keinerlei Bezüge zu relevanten gesellschaftlichen Prozessen herstellen. Sie nehmen vielmehr eine aktive Beobachterrolle ein, um aus dieser heraus möglichst objektiv sowohl auf das aktuelle Geschehen zu reagieren als auch sich auf die Geschichte bzw. die Vergangenheit einzulassen. Der Band „Und zur Näher wird die Ferne“ versammelt überwiegend Literaten russlanddeutscher Abstammung, doch versteht sich traditionell als Forum für alle deutsch schreibenden Autoren.
Biografische Notizen:
Eleonora Hummel wurde 1970 in Zelinograd, heute Astana, in Kasachstan geboren. 1980 zog die Familie in den Nordkaukasus und siedelte zwei Jahre später nach Dresden über. Ihr viel beachtetes Debüt „Die Fische von Berlin“ sowie ihre weiteren Romane „Die Venus im Fenster“ und „In guten Händen, in einem schönen Land“ sind im Steidl Verlag Göttingen erschienen. Eleonora Hummel hat mehrere Auszeichnungen erhalten, unter anderen den Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis und den Hohenemser Literaturpreis. Für ihr aktuelles noch in Arbeit befindliches Buchprojekt über das Deutsche Theater in Kasachstan wurden ihr das Spreewald-Literatur-Stipendium 2016/2017, der Schwäbische Literaturpreis 2017 sowie ein Arbeitsstipendium der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen zuerkannt. Sie lebt heute in Dresden. www.eleonora-hummel.de
Artur Rosenstern, 1968 in Kasachstan geboren. Nach dem Studium der Musik-, Medienwissenschaft und der Mittelalterlichen Geschichte in Detmold und Paderborn arbeitete er u. a. für einen Musikverlag im Bereich Musikedition sowie als Russisch-Übersetzer. Zahlreiche Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften und Anthologien, zuletzt in der ETCETERA Nr. 71 (LitGes St. Pölten) und in der KARUSSELL, Nr. 7. Das Buch „Planet Germania“ ist sein erstes belletristisches Werk, es ist 2015 im Verlag M. Fuchs in Hildesheim erschienen (rezensiert u.a. von der Neuen Westfälischen, vom Bayerischen Rundfunk, WDR Funkhaus Europa etc.) Seit 2016 ist Rosenstern Mitglied im VS -Verband Deutscher Schriftsteller, im Literaturkreis der Deutschen aus Russland und seit 2017 in der Herforder AutorInnen-Gruppe. Er gehörte zu den Preisträgern des Berliner Federleicht-Schreibwettbewerbs 2013 und des Leverkusener Short-Story-Preises 2015. Seine Geschichten landeten oft auf den Shortlists verschiedener Literaturwettbewerbe (zuletzt TOP 25 beim zeilen.lauf 2018 in Österreich). Im Jahr 2017 erschien zudem sein Lyrik-Debüt schmerz-wort-tropfen. Mehr zum Autor auf: www.artur-rosenstern.de
Melitta L. Roth, Geboren 1970 in Omsk, entstammt Melitta L. Roth jeweils einer russischen und einer deutschstämmigen Familie. 1980 darf sie mit ihren Eltern und ihrer Schwester in die BRD übersiedeln und ist Jahre, wenn nicht Jahrzehnte so damit beschäftigt, sich nahtlos zu integrieren, dass sie ihre Vergangenheit und ihre Herkunft einfach ausblendet. Sie studiert Visuelle Kommunikation, sattelt später auf Journalismus um und gründet eine Familie. Doch irgendwann lässt sich die Vergangenheit nicht mehr verdrängen. Auch das kreative Schreiben, drängt sich mit der Zeit mehr und mehr in den Vordergrund. Seit einiger Zeit verbindet sie beides, das Wühlen in der Vergangenheit und das Schreiben in einem Blog, der „Scherben sammeln“ heißt.
Seit 2016 Mitglied im Literaturkreis der Deutschen aus Russland
Aus der Rezension des Buches im „Volk auf dem Weg“, Nr. 4/2018 (Nina Schein)
„ …jeder Beitrag wird dem Motto „Und zur Nähe wird die Ferne“ in unterschiedlicher Art und Weise gerecht. Denn gerade die russlanddeutschen Autoren, die die Erfahrung der Entwurzelung, des Fremdseins in der Heimat und der Identitätssuche in der Fremde aus der eigenen Biografie oder den Erzählungen der Eltern und Großeltern kennen, dürften den Gedanken von Theodor Fontane „Und zur Fremde wird die Heimat, / Und zur Nähe wird die Ferne“, der dem Almanach den Titel gibt, in besonderem Maße verinnerlicht haben. So gesehen ist der Almanach auch eine Lektüre, die gleichzeitig einen tieferen Einblick in die Seele eines Russlanddeutschen (DORT wie HIER) gewährt und begreiflich macht, was es mit dem Titel „Und zur Nähe wird die Ferne“ auf sich hat – auch wenn unter die Autoren mit russlanddeutschen Wurzeln der eine oder der andere Einheimische sehr zum Vorteil der Publikation gemischt hat…“
Präsentation und Lesung ist ein Angebot des Kulturreferenten für Russlanddeutsche am Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte in Detmold in Zusammenarbeit mit dem Literaturkreis der Deutschen aus Russland e. V.
„Wo ein Anfang ist, muss ein Ende sein“ sagt ein Sprichwort. Und „am Ende wird alles gut“? Wohnt einem Anfang sein Ende inne oder ist das Ende ein neuer Anfang? Lohnt es sich, vor dem Ende Neues zu beginnen? Gefragt, warum er noch kurz vor seinem Tode ein neues Lied erlernen wolle, antwortete Sokrates, wann er es sonst dann lernen solle. Diese Tatkraft nahm sich die Herforder AutorInnen-Gruppe zu Herzen und las am 12. Oktober Prosa und Lyrik zum Thema „Anfang und Ende“. Dabei geht es vorwiegend um den Alltag und Versuche, etwas im Leben zu erreichen. Nicht immer gehen diese Versuche glücklos aus. Es lasen sechs AutorInnen der Gruppe in der Bielefelder Bürgerwache am Siegfriedplatz. Artur Rosenstern las am 12. Oktober mit der Herforder AutorInnen-Gruppe in Bielefeld weiterlesen →
„Die Bühnengeschichte der Oper Pique Dame“ von Peter Tschaikowski ist im August 2018 erschienen und kann bestellt werden.
Zum 125. Todestag des Komponisten!
Das Buch stellt die wichtigsten Inszenierungen von Peter Tschaikowskis Oper „Pique Dame““ seit ihrer Uraufführung im Jahr 1890 in St. Petersburg bis zum Anfang des 21. Jahrhunderts vor (u. a. von Meyerhold, Michailow, Ljubimow/Schnittke, Nemirova, Titel). Detailreiche Zeitzeugenberichte werden den Lesern zum ersten Mal auf Deutsch zugänglich gemacht.
Zum Autor:
Artur Böpple, Autor und Publizist. Nach dem Studium der Musik an der Hochschule der Künste in Bischkek (Kyrgistan) und der Arbeit als Orchestermusiker siedelte er 1990 nach Deutschland über. Hier studierte er Musik‑, Medienwissenschaft und Mittelalterliche Geschichte in Paderborn sowie Belletristisches Schreiben in Hamburg. Nach dem Studium war Böpple freiberuflich unter anderem für den Musikverlag „Ricordi“ und ein Label im Bereich Musikedition tätig. Er schreibt Essays, Prosa und Lyrik, veröffentlicht in diversen Anthologien, Internet-Fachmedien und Literaturzeitschriften.
Auszeichnungen: Shortlist beim Berliner Wettbewerb „Federleicht 2012“(bei etwa 2400 Einsendungen). Shortlist beim Bonner Literaturwettbewerb „Zwischenwelten – Zwischen den Welten“ (anlässlich der 9. Bonner Buchmesse Migration), 2. Platz beim Wettbewerb „Federleicht 2013“ in der Kategorie Lyrik und ebenso 2. Platz beim Leverkusener Short-Story-Preis (2015).
ISBN 978-3-947270-02-6
Hardcover, 148 x 210 mm, 212 S, Preis: 29,90 €
Bestellbar direkt beim Verlag sowie über sämtliche Buchhandlungen.
Softcover, 14,8 x 21 cm, 332 Seiten, Preis: 14,90 €
Im Wahljahr 2017, in dem wohl kaum eine Woche verging, ohne dass ein kritischer Artikel in einer der überregionalen deutschen Zeitungen zum Thema „Russlanddeutsche“ erschienen wäre, vermisste man nicht nur eine ausgewogene, vorurteilsfreie und gründlich recherchierte Berichterstattung, sondern leider auch Artikel, die sich halbwegs ausführlich mit der kulturellen Bedeutung der Deutschen aus Russland im Allgemeinen befasst hätten, geschweige denn mit ihrer Literatur. Russlanddeutsche Literaten bleiben in ihrer Mehrheit unparteiisch, was nicht zwangsläufig bedeutet, dass sie in ihren Arbeiten keinerlei Bezüge zu relevanten gesellschaftlichen Prozessen herstellen. Almanach 2017/18 mit dem Titel „Und zur Nähe wird die Ferne“ erschienen weiterlesen →
SCHMERZ-WORT-TROPFEN
ostbooks verlag
Broschur, 96 Seiten
ISBN 978-3-947270-00-2
Preis: 10,00 Euro
Artur Rosenstern, in Kasachstan geboren, studierte Musik-, Medienwissenschaft und Geschichte in Paderborn und Detmold. Die Eindrücke seiner Umsiedlung nach Deutschland im Jahre 1990, verarbeitete der Autor in seinem Buch „Planet Germania“, das bereits in der zweiten Auflage vorliegt. Jetzt hat der Prosaist und Lyriker seinen ersten Lyrikband im ostbooks Verlag herausgegeben. Ein Großteil der Gedichte der neu erschienenen Sammlung sind bereits in diversen Literaturzeitschriften und Anthologien veröffentlicht. Seit nunmehr fünf Jahren verfolge ich Artur Rosensterns Publikationen in Periodika. Im Gegensatz zu seiner eher heiteren Prosa ist seine Lyrik von stilsicherem Tiefgang geprägt. Präzise und bildhaft verfasst er seine Gedichte. Erinnerten seine ersten Versuche eher an lyrische Prosa, so bringt Rosenstern seine Gedanken nun in wenigen Worten auf den Punkt, vor allem dank sorgfältig gewählter Metaphern. Er malt, kreiert eigene Wortschöpfungen, die treffsicher sind.
Wortmalerei und Wortklang sind für Rosensterns Lyrik stilprägend, genauso das Reflektieren über die ewigen Themen – Liebe, Zeit, Krieg, Glück und Hoffnung. Der Buchtitel „schmerz-wort-tropfen“ entstammt einem gleichnamigen Gedichtzyklus, der mit dem Gedicht schmerz beginnt: Lyrikband „schmerz-wort-tropfen“ von Artur Rosenstern weiterlesen →