
Nach dem Lyrikband mit dem Titel „schmerz-wort-tropfen“ (2017) liegt nun die zweite Lyriksammlung von Artur Rosenstern vor. Der Großteil der Gedichte im neuerschienenen Bändchen mit dem Titel „Die Herzen unserer Erde“ wurde bereits in diversen Literaturzeitschriften und Anthologien in der Zeitspanne zwischen 2017 und 2022 veröffentlicht. Im Gegensatz zu Rosensterns eher unterhaltsamen Prosa ist seine Lyrik vom einfühlsamen Tiefgang geprägt. Präzise, worterfinderisch und zugleich sehr bildhaft. Auch in diesem Band bringt Rosenstern mit wenigen Worten seine Gedanken und Assoziationen auf den Punkt, vor allem dank sorgfältig gewählter Metaphern und unerwarteter Textkodierungen, die Spannung erzeugen. Er malt und kreiert dabei eigene Wortschöpfungen, die treffsicher sind.
Das Buch enthält zehn Bilder des Rheinbacher Künstlers Reiner Graner. Von ihm stammt auch das Umschlagbild, das vom titelgebenden Gedicht inspiriert wurde.
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„Die Herzen unserer Erde“ von Artur Rosenstern erschienen weiterlesen
Bereits seit dem 18. Jahrhundert gibt es die strenge poetische Form des Sonettenkranzes: 14 Sonette, die jeweils letzte Zeile wiederholt sich als die erste Zeile eines nächsten Sonetts, das 15. „Meistersonett“ fasst dann alle Anfangs- bzw. Endzeilen gemäß ihrer Reihenfolge zusammen.
Der Lyrikband „Plutarchs Kopf“ von Sergej Tenjatnikow (*1981), dessen Lebensweg sich von Sibirien über Deutschland und England bis nach Spanien zieht, ist sowohl von abendländischen als auch fernöstlichen Weltanschauungen beeinflusst. Im Langgedicht Phantome erschafft Tenjatnikow künstlerisch Biographien von Deutschen und Mordwinen, die fernab ihrer historischen Heimat in der Taiga leben. Seine lyrischen Schöpfungen bringen seiner Meinung nach zum Ausdruck, was alle Menschen eint: Die Erde, in der die Toten Wache halten.
